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Samstag, 29. Juni 2013

Hohe Qualitätsunterschiede in Krankenhäusern

Rund 2000 Krankenhäuser gibt es insgesamt in Deutschland. Achtzig Prozent aller Deutschen sind mit der Qualität der Krankenhäuser zufrieden. Trotzdem sollten Patienten, denen eine Operation bevorsteht, die Wahl des Krankenhauses mit Bedacht treffen. Denn die Qualitätsunterschiede sind 

erschreckend groß. Nach Ansicht der GKV liegt dies an einer zu hohen Anzahl an Krankenhäusern, denen es an Spezialisierung fehlt. Deshalb fordern die Gesetzlichen Krankenkassen, dass in der nächsten Legislaturperiode eine Strukturreform durchgeführt werden sollte. So können "Spezialoperationen nicht mehr in jeder Wald-und-Wiesen-Klinik gemacht werden", kritisierte der GKV-Sprecher, Florian Lanz. Dabei stützt sich die GKV auf die Analyse der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG). Diese hat die die Krankenhausberichte verglichen und ausgewertet. 

Das ergab, das Behandlungen und Operationen in nicht darauf spezialisierten Kliniken wesentlich häufiger zu Komplikationen kommt. Im schlechtesten getesteten Krankenhaus lag beispielsweise die Komplikationsquote für Hüft-Operationen mehr als 17 Mal höher, als in einer Spezialklinik. "Wer sich für das falsche Krankenhaus entscheidet, kann das unter Umständen mit seinem Leben bezahlen", warnt Benjamin Grosch, Partner der Beratungsfirma BCG. Aktuell ist es allerdings schwierig für Patienten, die Unterschiede zwischen den einzelnen Krankenhäusern zu erkennen. 

Zwar müssen alle Krankenhäuser seit 2004 Qualitätsberichte vorlegen, doch diese sind derart anonymisiert, dass sie für Patienten ohne Vorwissen nur schwer verständlich sind. Die BCG empfiehlt deshalb eine bundesweite Registratur, in der die kompletten Krankheitsverläufe von Patienten, inklusive eventuelle Komplikationen gespeichert werden und für andere einsehbar sind.

Sonntag, 23. Juni 2013

Bundesärztekammer prüft Blutspendeverbot für Homosexuelle

Die Bundesärztekammer hat sich des umstrittenen Blutspende-Verbots für Homosexuelle angenommen. Dieses soll auf seine Notwendigkeit hin geprüft werden, wie die Bundesärztekammer mitteilte. Geplant ist, den grundsätzlichen Ausschluss abzuschaffen, da dieser eine pauschale Bewertung und Verurteilung _aller_ homosexueller Menschen

 darstellt. Statt dessen soll individuell, aufgrund des Risikoverhaltens, entschieden werden. In einem Interview erklärte der Bundesgesundheits- minister Daniel Bahr, dass er den Vorstoß der Bundesärztekammer begrüße. Bahr: "Es ist eine medizinische Entscheidung, aber der faktische Ausschluss von homosexuellen Männern wird nicht verstanden. Wir brauchen mehr Menschen, die bereit sind, Blut zu spenden. Wenn bessere medizinische Kriterien von den Experten gefunden werden, ist das ein Fortschritt". Trotzdem soll auch in Zukunft die Sicherheit über die Annahme oder Ablehnung von Spenderblut entscheiden.

Sonntag, 16. Juni 2013

550 Mio gefälschte Medikamente beschlagnahmt

550 Millionen Schachteln gefälschter Medikamente, hat die Polizei bei einer internationalen Razzia, in insgesamt 23 afrikanischen Ländern beschlagnahmt. Deren Untersuchung ergab, das ein Großteil von ihnen nicht nur unwirksam gegen jeweiligen Krankheiten, sondern viele sogar gefährlich und tödlich waren, wie die Weltzollorganisation in einer öffentlichen Stellungnahme mitteilte. 

Darunter befanden sich beispielsweise falsche Antibiotika, Schmerz- und Diabetesmittel. Beteiligt an der großangelegten Razzia waren unter anderem die Behörden von Algerien, Angola, Südafrika, Kamerun und der Demokratischen Republik Kamerun. Die Ermittler konnten den Ursprung der gefälschten Medikamente nach Asien und dem Nahen Osten zurück verfolgen. Die Weltgesundheitsbehörde ist besorgt über das Ausmaß der im Handel befindlichen Fälschungen. 

Sechs bis fünfzehn Prozent aller weltweit auf dem Markt befindlichen Medikamente sind gefälscht und dementsprechend ungeprüft und gefährlich. In Afrika liegt deren Anteil sogar bei 30 bis 70 Prozent. So starben beipielsweise 1995 in Niger 2500 Menschen, hauptsächlich Kinder, durch einen gefälschten Impfstoff gegen Meningitis.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Pille danach rezeptfrei in den USA

Ab sofort ist die "Pille danach" in den USA rezeptfrei verkäuflich. Aufgrund einer diesbezüglichen Gerichtsentscheidung musste jetzt die US-Regierung ihren Widerstand dagegen aufgeben. Zehn Jahre dauerte der Rechtsstreit, bis im April dieses Jahres die bisherige Regel, dass Frauen unter 17 Jahren das Medikament nur mit einem ärztlichen Rezept erhalten, gekippt. 

Als Begründung gab das Gericht an, dass die bisherige Regel "politisch motiviert" sei und jeglicher wissenschaftlich-medizinischer Grundlage entbehre. Die "Pille danach" enthält die selbe Wirkstoffkombination, wie herkömmliche Anti-Baby-Pillen, nur in einer höheren Dosierung. Durch sie kann eine Schwangerschaft auch 

noch drei Tage nach einer möglichen Befruchtung verhindert werden. Zwar müssen die Arzneimittelhersteller jetzt noch einen offiziellen Antrag an die Arzneimittelbehörde FDA stellen, doch nach der Gerichtsentscheidung ist dies nur noch eine Formsache. Die FDA erklärte bereits, dass ein solcher Antrag "umgehend genehmigt" werden wird.

Sonntag, 9. Juni 2013

Deutsche fühlen sich gesünder - sind es aber nicht

Wie die Untersuchung des Robert-Koch-Instituts zeigt, treiben Deutsche aktuell mehr Sport, als noch vor zehn Jahren. Umfragen belegen, dass sie sich gesundheitlich auch besser fühlen. Das klingt zwar positiv, doch ein erkennbarer Nutzen konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. 

Obwohl rund drei Viertel aller Befragten ihre Gesundheit als gut einschätzen, spiegelt sich das nicht in den erhobenen Daten wider. So stieg die Zahl der Diabetes-Erkrankungen um mehr als 30 Prozent, 

eine Folge der ebenfalls gestiegenen Anzahl Übergewichtiger. Ein weiterer nachgewiesener Fakt ist die Korrelation von Einkommen und Gesundheit. "Die Gesundheit hängt stark von der sozialen Stellung ab", erklärt Thomas Ziese, vom Robert-Koch-Institut. Menschen mit geringerer Bildung und Einkommen, haben beispielsweise häufiger Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall oder psychische Krankheiten. Für die vorliegende Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland wurden medizinische Untersuchungen und Befragungen von insgesamt 8152 Personen über 18 Jahren ausgewertet.